Retinaler Mikroinfarkt mit konsekutivem fokalen Nervenfaserdefekt (IR-Bild)
Retinaler Mikroinfarkt mit konsekutivem fokalen Nervenfaserdefekt (IR-Bild)
Im Verlauf von 2 Monaten verschwindet das intraretinale weißlich-gelbliche Ödem und ein fokaler Nervenfaserdefekt mit antero- und retrograder Ausdehnung wird sichtbar (Pfeil).
Cotton-wool Herde sind Infarkte im Bereich der Nervenfaserschicht, ausgelöst durch eine arterioläre Ischämie. Durch Unterbrechung des axoplasmatischen Flußes entsteht ein Ödem im Bereich der unterbrochenen Nervenfasern („End bulbs of Cajal“). Dies führt zu einer weißlich-gelblichen Ansammmlung von intra-axonalen Organellen.
Der aufgetretene Nervenfaserinfarkt steht sehr wahrscheinlich in Verbindung mit der "rheumatoiden Vaskulitis" und rheumatoiden Arthritis bei diesem Patienten.
Eine rheumatoide Vaskulitis kann praktisch alle Gefäßtypen befallen, von mittelgroßen Arterien bis zu post-kapillären Venolen. Sie kann zu Nekrosen, Gefäßverschlüssen und Ischämien führen, vergleichbar zu klinischen Formen einer systemischen Vaskulitis.
Michelson, Georg, Prof. Dr. med., Augenklinik, Interdisziplinäres Zentrum für augenheilkundliche Präventivmedizin und Imaging, Friedrich-Alexander Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland; Mardin, Christian, Prof. Dr. med., Augenklinik, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
Die retinalen Gefäße sind Frühindikatoren für systemische Mikroangiopathien, die durch Bluthochdruck oder Diabetes verursacht werden. Mittels Telemedizin kann die retinale Mikroangiopathie bestimmt werden.
